Waffen – Intention

Der große Anteil an Waffen in unserer Gesellschaft, der Umgang und dessen Auswirkungen, wie die Amokläufe der letzten Jahre in Deutschland und Amerika, aber auch die weltweiten Kriege und Auseinandersetzungen, waren für Jan Köthe der Grund, sich mit dem Thema Waffen zu beschäftigen. Für seine Arbeiten setzt er funktionsunfähige, ehemals scharfe Lang- und Kurzwaffen ein.

Köthes Ziel ist es, diese Waffen zu zerstören, aber sie nicht der Öffentlichkeit nicht zu entziehen. Die Betrachter sollen mit dem gesellschaftlich wichtigen Waffenthema konfrontieren werden. Eine Führung durch die Waffensammlung des LKA war für ihn prägend und hat ihn um so mehr bestärkt, mit diesem Thema zu arbeiten.

Perspektivlosigkeit und Gewaltmedien muss man heute in einem Atemzug nennen. […] Die Bereitschaft, eigene Interessen auch durch Anwendung von körperlicher Gewalt durchzusetzen, steigt im gleichen Umfang wie der Gewaltmedienkonsum an Emotionale Abstumpfung, Gefühllosigkeit, herabgesetzte Hemmschwelle gegenüber Gewaltanwendung, verminderte Affektkontrolle und fehlende Kritikfähigkeit machen […] Jugendliche anfällig für geistlose politische Parolen und Propa-ganda. Wegen ihrer leichten Manipulierbarkeit können sie auch zu Gewalttaten instrumentalisiert werden.

Rudolf H. Weiß: Gewalt, Medien und Aggressivität bei Schülern

Die Intention bezieht sich u.a. auf die gesellschaftliche Veränderung von Jugendlichen in Beziehung zu Medienbeeinflussung und daraus resultierenden Gewaltexzessen. Sein Ziel ist es, die Menschen mit Waffen in diesem Kontext zu konfrontieren und damit zu sensibilisieren.

Das Projekt „Waffen für die Kunst“ wurde durch Frau Ilse Brusis, Kultusministerin NRW a.D., und Dr. Fritz Behrens, Präsident der NRW Kulturstiftung und Justizminister NRW a.D., ermöglicht.
Das Innenministerium NRW hat konfiszierte und abgegebene Schusswaffen zur Verfügung gestellt. Unter Aufsicht eines Sicherheitsbeamten wurden die Waffen gezielt an Lauf und Mechanik verformt. Funktionalität und Wiederherstellung sind nicht mehr möglich.

Zahlen zum Thema Waffen in Deutschland und weltweit:

– Für jede zerstörte Waffe werden zehn neue produziert.
– Etwa 14 Milliarden Schuss Munition werden jährlich hergestellt – zwei für jeden Erdenbürger.
– Jedes Jahr werden hunderttausende Menschen Opfer von illegalen Schusswaffen. Millionen von Männern, Frauen und Kindern leben in ständiger Angst vor bewaffneter Gewalt.
– Dennoch sind rund 1249 Firmen in über 90 Ländern an der Produktion von   Kleinwaffen und leichten Waffen beteiligt. Diese aufrüttelnde Bilanz legten die  Organisatoren der Kampagne “Waffen unter Kontrolle! von amnesty international und Oxfam  zum  Internationalen Tag für die Vernichtung von Waffen vor.

– Das Risiko, dass ein Mitglied Ihrer Familie an einer Schusswunde stirbt, ist 22-mal   so hoch, wenn Sie eine Waffe im Haus haben. In nur 2 Prozent der Fälle werden   Schüsse auf Einbrecher abgefeuert. Der Rest erschießt (versehentlich) seine   Familienangehörigen, Nachbarn oder Freunde.“

Von der Bundesregierung und Polizei gibt es Informationsmaterial und Forschungen, die sich mit Waffenmißbrauch bzw. mit Medien und Gewalt auseinandersetzen.

amnesty international
Oxfam
Waffengesetz Deutschland, Wikipedia
STATES UNITED – TO PREVENT GUN VIOLENT 

© Jan Koethe 2013-2021