Emotion Icon, 2011 Installation entschärfte Waffen Monitor Tastatur Kinderstuhl
Köthes Installation mit dem Titel „Emotion Icon“ bezieht sich auf die gesellschaftliche Veränderung von Jugendlichen in Beziehung zu virtueller Medienbeeinflussung und daraus resultierenden Gewaltexzessen. Sein Ziel ist es, die Menschen mit Waffen erstmalig in diesem Kontext zu konfrontieren und damit zu sensibilisieren. Er will eine Beziehung herstellen – die Menschen sollen über diese Veränderung nachdenken.
Dieses Thema stellt Köthe an Hand von Waffen und Bildschirm/Tastatur dar, die zusammen eine gegensätzliche Gemeinsamkeit aufweisen.
Funktionsunfähige, ehemals scharfe Waffen, die alle ihre eigene Vergangenheit in sich tragen, werden in Form eines Emoticons angeordnet. Emoticons werden von Jugendlichen in der Welt des Computers und der digitalen Welt benutzt, um mit wenigen Tasten eine bestimmte Mimik und dadurch Gefühle auszudrücken. Das hier mit Waffen geschriebene Emoticon/Gesicht steht für Traurigkeit, bzw. Trauer. (Doppelpunkt, Gedankenstrich, Klammer auf).
Das Emoticon ist Sinnbild einer Generation, die ihre Gefühle immer häufiger in einer Art Zeichensprache, also non-verbal übermittelt und ausdrückt. Die Traurigkeit soll einerseits die Gefühlslage des Täters vor der Anwendung von Gewalt ausdrücken. Andererseits steht es auch für das Entsetzen, die tiefe Traurigkeit derer, die fassungslos sind angesichts der Tragödien, die sich bereits wiederholt abspielten, wenn es zu einem Amok kommt.
Das aus zahlreichen Waffen geformte Emoticon “Traurigkeit” soll zudem die großen Mengen an Waffen, die sich in unserer Gesellschaft befinden, versinnbildlichen.
Die zeitgenössischen Komponenten Bildschirm und Tastatur sollen hier als Mittler und tragisches Medium gesehen werden, das Waffen virtuell in die Kinderzimmer transportiert und damit deren Gebrauch bagatellisiert. Die Waffe, in ihren zahlreichen Ausführungen, tritt in “Emotion Icon” für den Betrachter in die Wirklichkeit.